Es ist Nacht, als sie sich treffen. 

Der klare Sternenhimmel zeigt sich über ihnen, erhellt von der Sichel des abnehmenden Mondes, die ihnen einen sanften Lichtschein schenkt. Hin und wieder, in seltenen und deshalb so magischen, so besonderen Momenten, zieht eine Sternschnuppe über das Firmament, zeichnet einen feinen Strahl in die Ansammlung der Abertausenden Sterne, bevor sie verglüht und dem Blick desBetrachters entschwindet.

Die Lichtung, auf der sie sich versammeln, ist umgeben von einem dichten, dunklen Wald.

Er bietet ihnen Schutz.

Er bietet ihnen Sicherheit.

Sie fühlen sich wohl in dieser Abgeschiedenheit, ganz und gar verbunden mit sich selbst, mit diesem Moment. 

Als würde Mutter Natur sie in ihre schützenden und Halt gebenden Arme schließen.

Die Tiere des Waldes wohnen diesem Augenblick andächtig bei. Es scheint, als hielte der Wald den Atem an, um in Stille und Ehrfurcht Zeuge dieser Zusammenkunft zu werden.

Dieses besonderen Treffens, auf das diese Erde gewartet hat.

Ein loderndes Feuer brennt in der Mitte der Lichtung. Die Flammen streben in den Nachthimmel, Funken stieben auf. Das Holz knackt, wenn die Flammen danach greifen. 

Das Feuer verbreitet eine wohlige, heimeligeAtmosphäre. Eine sanfte Wärme geht von den Flammen aus.

Es fühlt sich nach Geborgenheit an.

Nach Zuhause.

In einem Kreis haben sie sich um das Feueraufgestellt. Mit festem Stand haben sie ihrenPlatz eingenommen, an der Seite ihrer Schwestern.

Es ist ein vollkommenes Bild.

Jede von ihnen trägt ein weißes Gewand. Sie sind barfuß und stehen mit ihren bloßen Füßen auf dem Grasboden. Ihre Arme sind nach oben ausgestreckt. So sind sie verbunden mit Mutter Erde und mit Vater Himmel.Sie stellen die Verbindung her, die durch sie fließt.

Die durch sie wirkt.

Für die sie hier sind.

Eine ehrfurchtsvolle, ehrfürchtige und kraftvolle Atmosphäre umgibt die Lichtung. 

Dieser Augenblick ist magisch und sehr besonders.

Jede der Frauen weiß, wer sie ist.

Jede der Frauen weiß, wofür sie hier ist.

Sie weiß, was ihr Auftrag in diesem Leben, auf dieser Erde ist.

Zu erschaffen.

Zu führen.

Voranzugehen.

Die Frauen strahlen Erhabenheit aus, Güte, ein tiefes inneres Wissen, das sie miteinander verbindet.

Es ist ihr Vertrauen, das diesen Moment ermöglicht.

Es ist ihr Mut, der zu dieser Zusammenkunft geführt hat.

Es ist ihr Glaube, der sie den Weg hierher hat finden lassen.

Der Glaube daran, dass auf dieser Erde, in diesem Leben alles möglich ist.

Der Glaube daran, dass sie die Kraft in sich tragen, dieses Leben, diese Erde zu verändern.

Neue Standards zu setzen. Neue Lebensweisen zu etablieren. Alles hinter sich zu lassen, was sie zurück und klein hält. Kraftvolle Entscheidungen zu treffen. Mutig voranzugehen. Das Miteinander zu verändern, zum Besseren. Aus dem Herzen zu leben. Die eigeneWahrheit auszudrücken und zu leben.

Sie spüren es in ihrem Herzen. 

Sie spüren, dass sie für Großes hier sind.

Dass Großes auf sie wartet.

Die Frauen sind miteinander verbunden, ohne sich zu kennen.

Sie sind Schwestern, Freundinnen, Verbündete.

Königinnen.

Jede Einzelne von ihnen regiert über ihr ganz eigenes Königreich.

In dem sie erschafft, was zu erschaffen sie hier ist.

In dem sie regiert, mit fester und zugleich sanfter Hand.

In dem sie einsteht, für sich und für das, woran sie glaubt.

In dem sie ihre Wahrheit verkörpert, lebt und zum Ausdruck bringt.

Sie alle haben ihren Platz eingenommen.

Voller Vertrauen.

Voller Hingabe.

Weil sie wissen, dass sie hier hingehören.

In diesen Kreis.

In dieses Leben.

An diesen Platz.

Es ist nicht das erste Mal, dass sie diese Verbindung miteinander eingehen.

Schon zu anderen Zeiten, an anderen Orten waren sie miteinander verbunden.

Und so ist dieses Zusammentreffen ein Erinnern.

Ein Erinnern an ihre Wahrheit.

Ein Erinnern an ihre Größe.

Ein Erinnern an ihre Macht.

Ein Erinnern an ihre Kraft.

Sie sind Kriegerinnen, Amazonen,Heilerinnen. 

Sie sind Priesterinnen, Magierinnen, Schöpferinnen.

Sie sind Königinnen.

Sie tragen ihre Köpfe stolz erhoben. Auch wenn keine Krone ihr Haupt ziert, strahlen sie eine königlichePräsenz und Energie aus.

Kraftvoll. Erhaben. Gütig. Weise.

Anmutig, sanft, fließend bewegen die Frauen sich zu einer Musik, die nur sie hören können. Jede von ihnen ist ganz und gar mit sich selbstverbunden und zugleich ein Teil des Kreises. Ihre Bewegungen sind elegant und zugleich kraftvoll, fließen ineinander, ergänzen sich, vervollkommnen das Bild.

Sie halten nichts von sich zurück. 

Sie geben sich ganz und gar sich selbst und diesem Moment hin.

Diesem Moment, auf den sie so lange gewartet haben.

Sie gehen darin auf. Sie leben darin auf. Sie blühen darin auf. Sie erstrahlen darin.

Jede Einzelne von ihnen steht für sich selbst und gleichzeitig 

stehen sie alle gemeinsam für den Kreis, den sie bilden. 

Jede von ihnen vervollkommnet den Kreis.Würde nur eine von ihnen fehlen, wäre er unvollständig.

Mit geschlossenen Augen zelebrieren sie diese Zusammenkunft.

Sie haben ihren Auftrag angenommen.

Sie haben ihren Platz eingenommen.

Sie sind bereit, ihren Auftrag auszuführen.

Das Königreich, das sie in sich tragen, in die Welt zu bringen.

Auf diese Erde.

Weil es hier gebraucht wird.

Weil diese Erde so sehr von dem Unterschied profitiert, den jede Einzelne von ihnen macht und lebendig werden lässt.

Sie sind Schöpferinnen und Herrscherinnen.

Sie sind kraftvoll, in sich ruhend und in sich fest verankert.

Sie wissen, wer sie sind.

Sie wissen, wofür sie stehen.

Sie wissen, wofür sie hier sind.

Sie scheuen sich nicht davor, Verantwortung zu übernehmen. 

Verantwortung für sich selbst und für ihr Königreich, das sie jede für sich und doch gemeinsam erschaffen werden.

Nach ihren Vorstellungen. Nach ihren Werten. Nach ihren Regeln.

Jede von ihnen steht auf einer Stufe mit allen anderen. 

Sie sind sich ebenbürtig, gleichwertig, auch wenn jede Einzelne von ihnen auf ihrem ganz eigenen Weg ist.

Wie auf ein geheimes Zeichenhin fassen sie sich an denHänden, verbinden sich miteinander, bilden den Kreis, der sie auf dieser Reise tragen wird.

Sie sind gehalten.

Sie sind sicher.

Sie sind untrennbar miteinander verbunden.

Die Blicke, die sie sich nun zuwerfen, sind bestärkend, ermutigend, vertrauensvoll, hingebungsvoll. Sie sind wissend, voller Verbundenheit, Hingabe und Dankbarkeit für diesen Moment.

Es ist ihr Moment.

Der Moment, mit dem alles seinen Anfang nimmt.

Sie sind bereit für diesen Schritt.

Sie sind bereit für diese Reise.

Gemeinsam.

Hand in Hand.

Miteinander verbunden.